Wandern im Arnsberger Wald mit Joachim Braun (1998)
In Arnsberg-Vosswinkel hat der private Forstbetrieb Boeselager seit 1970 schrittweise einen Wald zu einem Naturerlebnisgebiet für Tagesbesucher entwickelt. Entstanden ist ein, in mancher Hinsicht, neuartiges Walderlebniszentrum mit dem Motto „Zugänge, Einblicke, Begegnung“. In den hügeligen Laub- und Mischwäldern des Luerwaldes ist die Natur in ihrer komplexen Gesamtheit materiell und geistig erschlossen worden. Die Aufmerksamkeit der Waldbesucher wird auf möglichst viele Bestandteile und Aspekte dieses großen Ökosystems gerichtet, auf große und kleine Pflanzen, große und kleine Tiere, Boden und Gewässer, Prozesse und Zusammenhänge, insbesondere auch auf die Beziehung der Menschen dazu als Förster, Jäger, Naturschützer und Erholungssuchende.
Im Laufe der Jahre wurde der möglichst wild und ursprünglich gehaltene, in manchen Teilen ganz aus der Bewirtschaftung genommene Wald planmäßig und behutsam erschlossen. Wege, Pfade, Aussichts- und Beobachtungspunkte erlauben ein Naturerlebnis ohne Zäune zwischen Mensch und Tier. Auf der Wanderung durch die gemischten Altholzbestände des Luerwaldes begegnen dem Waldbesucher zwischen stillen Waldwiesen, malerischen Weihern und stark gewundenen Bächen die heimischen Tiere: Rehe, Mufflons und Damwild.
In paradiesischer Idylle ziehen Hirsche vorüber, mit den Menschen vertraut, aber immer ihre Fluchtdistanz wahrend. Aus dem dichten Gestrüpp taucht plötzlich eine Gruppe Wildschweine mit jungen Frischlingen auf. Entlang der beiden Rundwege gibt es ein System von Waldstationen mit Informationshütten und Beobachtungspfaden und -stegen zu ausgewählten Waldthemen: Eichenwald, Buchenwald, Fichtenforst, Urwald, Menschenwerk, Wildschweindickicht, Pirschen im Wald, Moor und Heide.
Auch ein Blick durch die pfiffigen Spähkästen oder das Öffnen einer Klapptafel soll die Besucher anregen, immer genauer hinzusehen – und hinzuhören – und immer mehr selbst zu entdecken. Immer wieder kann man mit den Mitarbeitern an verschiedenen Programmen teilnehmen: Wildfütterungen täglich zu verschiedenen Zeiten, bei denen die Wildheger Interessantes erzählen und Fragen beantworten können; an jedem Freitagnachmittag die Möglichkeit, Förster und Waldarbeiter auf dem Forstbetriebshof anzutreffen; Waldlehrerstunden zu festen Zeiten in der Waldschule und draußen im Wald: Exkursionen in der Abenddämmerung, in der Nacht oder am frühen Morgen. Für Wandergruppen werden individuelle Programme angeboten, eine Anmeldung wird gewünscht.
Besonders die stillen Zeiten des Tages und der Woche versprechen ein lohnendes und ungestörtes Walderlebnis.
Wildwald Vollwinkel
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