Besichtigung der Klutert-Höhle im Ennepetal (1997)

Am Samstag, den 23.08.1997 früh morgens fuhren wir los. Nach einer zweistündigen Fahrt im Auto waren wir am Ziel. Noch schnell umgezogen – wir wollten die Höhle erkunden – und los ging es. Doch zuerst mussten wir natürlich bezahlen und auf unseren Höhlen-Führer warten. Aber jetzt ! ….

Nachdem uns dieser etwas eingewiesen und auf die Gefahren aufmerksam gemacht hatte, starteten wir. Auf dem Weg zum Eingang sahen wir noch eine Gruppe aus der Höhle kommen und die war … – na ja , so sollte es uns nicht ergehen. Also durch dieses Tor müssen alle durch. Das erste Stück gerade aus und dabei die Taschenlampe an. Ganz schön kalt hier drin. Doch nicht gleich schlapp machen. Weiter geht’s. Jetzt … tja nun etwas abseits des Hauptverkehrs, etwas erleben, erkunden, sich fühlen wie ein Höhlenforscher vor – ich weiß nicht wann – sagen wir, als die Höhle entdeckt worden ist, etwas anders vielleicht doch, da wir ja „noch“ nicht einmal Hobbyforscher sind.

Abseits der Hauptwege versuchten wir, die die keine Stiefel angezogen hatten, weil uns die Vorstellung fehlte, was da auf uns zukommen sollte, vielleicht aber auch nicht richtig zugehört hatten, also, trockenen Fußes durchzukommen. Die ersten Gänge, Windungen, waren kein Problem; dann aber fing es an, schwierig zu werden, an den feuchten, glitschigen Wänden und Vorsprüngen entlang zu rutschen. Schließlich war es uns egal – vielleicht, nachdem wir an einem helleren Ort feststellten, wie „sauber“ wir waren und dass dies bisschen „Nässe“ nur unwesentlich zum Gesamtbild beitragen kann, wie auch immer es ausfallen mag.

Abseits der Hauptwege ging es zuerst aufrecht, dann gebückt, dann gekniet und zuletzt gerobbt durch die Gänge. So manches Mal hatten wir den Eindruck, durch die engen, verwinkelten, als Sackgasse erscheinenden Wanddurchlässe nicht hindurchzupassen. Dabei fiel uns plötzlich ein, was Franz-Josef, der diese Tour angeregt hatte, von seinem letzten Besuch dieses Ortes sagte: es soll einer fast in einer Spalte hängen geblieben sein, was uns zum Schmunzeln brachte, da diese Person, sagen wir mal ,vollschlank war. – Aber es ging.

Apropos heller Ort – wir gingen, krabbelten und rutschten vielleicht eine halbe Stunde durch das Tunnelgewirr, Witze reißend/fluchend, als wir feststellten, nachdem wir einen „Hauptweg“ gekreuzt hatten, dass es auch sauberen Schrittes möglich war, die Höhle zu besichtigen. Doch dann hätten wir nicht dieses Erlebnis eines „vermeintlichen Forschers“ gehabt, das nur so vollkommen geworden ist, mit von Lehm verdreckten, von Wasser durchnässten Schuhen und schmutzigen Händen und Gesicht.

Jetzt erinnerten wir uns an die Gruppe, die uns bei unserem „Einstieg“ in das Höhlensystem begegnet war. Schon zwischendurch fragten wir uns, warum wir für dieses Dreckvergnügen bezahlen mussten – wahrscheinlich weil es ein Vergnügen war.

Höhlenforscher mit Lizenz